Dienstag, 14. Mai 2019
Kaum geschlafen, obwohl ich an keiner Party war, bereitete ich mich auf das Live Interview mit Radio Central vor. Obwohl das mit den Skype Accounts noch zu Differenzen führte, schafften wir pünktlich um 08:10 Uhr «On Air» zu sein. Schon einige Minuten nach dem Interview gingen beim mir positive Echos ein. Dies freut, da der Event eine Leidenschaft ist und was macht man lieber als, darüber erzählen. Ferienmässig bin ich noch nicht viel unterwegs gewesen und vor allem habe ich noch nicht im Mittelmeer gebadet. Das steht nun an oberster Stelle. Bei dieser Hitze eine gute Alternative zur Abkühlung. Zum Einsteigen frisch, danach könnte man den ganzen Tag plantschen. Ich habe es jedoch vorgezogen, den Strand nach zwei Stunden wieder zu verlassen, da ich schon gemerkt habe, dass trotz Einschmieren mit Sonnenschutzfaktor 50, es ein Risiko wäre noch länger am Strand zu bleiben.
Der Strand ist schön und sauber. Das liegt auch daran, dass die Hüter sehr streng Vergehen ahnden. Dies macht auch durchaus Sinn, denn niemand will sich auf einer Müllhalde erholen. Eine generelle Beschallung gibt es nicht, dafür haben die Besucher ja Smart-Phones und BlueTooth Boxen. So kann es gut vorkommen, dass man nicht wirklich mitkriegt was da gespielt wird. Die vorwiegend jungen Strandbesucher, ausser mir, vergnügen sich mit Ballspielen. Hier ist es ganz einfach Kontakt zu knüpfen. Es ist eine offene Gesellschaft.
Der Sand ist heiss, das musste ich nach meinem Aufbrechen in Richtung Hotel auch noch erfahren. Die Fusssohlen mussten da schon einiges abkönnen. Trotzdem war es ein schöner Ausflug den ich nicht missen möchte. Schnell unter die Dusche, da noch ein Termin am Strand angesagt war. Die Schweizer Illustrierte wollte noch Fotos von Fans am Strand schiessen um deren Beitrag noch etwas aufzuhübschen. Da sind wir doch dabei. Den genauen Ort, wurde jedoch noch in letzter Sekunde geändert. Gefunden haben wir uns trotzdem. Während unseren Fotoaufnahmen wurden immer mehr Strandbesucher auf uns aufmerksam. Einige sangen sogar schon «She Got Me» von Luca. Die Begeisterung auch ausserhalb der Schweiz scheint super gross zu sein. Noch selten habe ich dies so erlebt.
Was dabei auch passieren kann, dass John Lundvik – Schweden, ganz unaufgeregt die Strandpromenade entlang flaniert. So sympathisch und immer einen Spruch drauf, grüsst er seine Fans. Im Hintergrund entdeckten wir auch Luca Hänni, der auf dem Weg zum Soundcheck im Eurovision-Village ist. Dort werden wir nachher auch noch hingehen. Um 17:00 Uhr war der Soundcheck, und 17:00 Uhr ebenfalls die Türöffnung zum Gelänge, da sind sie pingelig die Israelis.
So konnten wir den Soundcheck von Luca mitverfolgen. Auch wohnten wir noch anderen Checks bei, herausragend war jedoch der Soundcheck von Russland, Sergey Lazarev und seine Crew, stimmten sich auch noch auf den Abend ein. Ich musste mich dann vom Gelände verabschieden, da ich noch ein Geschenk einlösen darf. Für mich war es ein «Happy Day» als mir mitgeteilt wurde eine Karte für die Live-Show des 1. Semi-Final zu erhalten. Dafür hatte ich jetzt noch etwas Stress, da ich ja nicht ungeduscht an diese Show gehen kann.
Mit dem Shuttle-Bus, auf welchen ich gefühlte Stunden wartete erschien endlich. Ich bin ja jeden Tag an dieser Haltestelle eingestiegen, doch heute wurde ich eines Besseren belehrt. Die ist kein offizieller Shuttle-Bus Stop, mitgenommen habe mich der Chauffeur aber trotzdem, nicht zu unterlassen mir noch eine Belehrung zu erteilen. Ich liess es über mich ergehen, denn er tat die bestimmt, freundlich aber mit einer Prise «Lehrer». Ich bedankte mich und das Thema war gegessen.
Im Presse-Center angekommen, traf ich dann auf die Personen die mir das Ticket überreichten. Auf dem Weg vom Bus zum Center ist mir aufgefallen, dass die Sicherheit einen gehörigen Zacken zugelegt hat. Mehr Kontrollen und Durchsuchen der Taschen, da ist der Flughafen, wenigstens bei uns, eher Kindergarten. Ich bin jedoch sehr froh, dass diese Kontrollen gut gemacht werden, damit sich nicht irgendein Verrückter den Spass, oder eben nicht Spass, erlaubt den Event zu stören.
Nach der Ticketübergabe habe ich mich in die Menge vor der Halle begeben. Lange Schlagen vor den Essens-Ständen. Skurril verkleidete Fans, alles was Rang und Namen hat konnte ich sehen. Einzig etwas zwischen die Zähne zu bekommen konnte ich mir aus zeitlichen Gründen nicht leisten. Es läuft hier anders, komplizierter und vor allem langsamer. Auch ist nichts angeschrieben. Gut für die einheimischen mag das ja gehen, aber sind heute nicht mehr internationale Gäste hier? Ich denke jedoch diejenigen die wirklich etwas haben wollten, haben dies auch irgendwann einmal bekommen.
Am Eingang wurden die Gäste noch mit einem Braclet ausgerüstet, welches während der Show angesteuert wird und je nach Wunsch in diverse Farben leuchtete. Von meinem Sitzplatz aus hatte ich die ganze Halle und Bühne im Gesichtsfeld, zusätzlich hatte ich noch nicht unweit von mir einen prominenten Gast, Philip Kirkorov – Russland, als beinahe Sitznachbar.
Die Show an sich werde ich hier nicht beschreiben, diejenigen dies interessiert haben diese sowieso schon gesehen. Klar ist der Eindruck in der Halle völlig anders als was man auf den Bildschirmen zu Hause serviert bekommt, das ist vielleicht auch der Grund warum ich nicht mit allen Ländern die es ins Finale geschafft haben einverstanden bin. Aber eben, es ist ein Wettbewerb mit unbekanntem Ausgang und wir dürfen schon jetzt gespannt sein, ob sich dies am Donnerstag wiederholt.
Nicht nachvollziehen kann ich, aber das ist auf meinen persönlichen Geschmack zurückzuführen, dass Griechenland und Zypern im selben Semi-Final sind. Des Weiteren wieso Island und Slowenien den Sprung ins Finale geschafft haben, war doch Belgien, Ungarn und auch Finnland um einiges besser. Was mich jedoch sehr, ich betone sehr, gefreut hat ist, dass Serhat für San Marino den Sprung ins Finale geschafft hat. Man mag zum Song sagen was man will, er ist eingängig und sehr simpel gestrickt, aber sind das wir als Zuschauer in dieser Show nicht ebenfalls? Gute Nacht.